Zinssätze für neue Immobilienfinanzierungen brechen ein

Von Andreas Thaler, veröffentlicht am 17. September 2024 in News

EZB-Zinssenkung im September 2024

Die Zinsen im Euroraum befinden sich derzeit in einer Phase der Abwärtskorrektur. Bei seiner Sitzung im September 2024 hat der EZB-Rat beschlossen, den Leitzins um 0,25 % zu senken, wodurch der Zinssatz für Einlagen nun bei 3,5 % liegt. Der Hauptrefinanzierungssatz wird sogar deutlich stärker, nämlich 0,6 % auf 3,65 % gesenkt. Diese Zinssenkung ist bereits die zweite in diesem Jahr und tritt am 18. September 2024 in Kraft.

Die Europäische Zentralbank (EZB) reagiert damit auf die nachlassende Inflation im Euroraum, die im August 2024 auf etwa 2,2 % gesunken ist, nachdem sie im Vorjahr noch bei über 10 % gelegen hatte. Die Wachstumsaussichten für die Eurozone bleiben jedoch verhalten und die EZB hat ihre Wachstumsprognosen leicht nach unten korrigiert. Bis Ende 2024 könnte der Leitzins weiter sinken, möglicherweise auf 3,25 %, wenn die Inflation weiter zurückgeht und die wirtschaftliche Lage stabil bleibt​.

Was bedeuten die Zinssenkungen für Immobilienfinanzierungen?

An den Zinsmärkten wurde die Senkung des Leitzinses bereits erwartet und ist damit vielfach bereits eingepreist. Basis für langlaufende Fixzinskredite ist häufig der 10-Jahres-SWAP-Satz. Im Laufe des letzten Jahres ist dieser bereits von 3,5 % auf nun 2,3 % gesunken. Immobilien lassen sich damit wieder deutlich günstiger finanzieren.

Tatsächlich sind die Zinsen für Baufinanzierungen in den letzten Wochen bereits stark gesunken. Je nach Laufzeit, Beleihungsgrad und Bonität können Wohnimmobilien bereits wieder mit 3,3 % finanziert werden.

Es wird erwartet, dass die Bauzinsen weiterhin moderat bleiben oder sogar leicht sinken, falls die EZB den Leitzins weiter senkt, wie es viele Analysten prognostizieren​. Das macht Immobilienfinanzierungen tendenziell günstiger, was insbesondere für Käufer von Wohneigentum oder Investoren attraktiv ist. Wer also eine Immobilienfinanzierung plant, könnte von den aktuellen Entwicklungen profitieren, sollte aber auch die längerfristige Zinsentwicklung und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen im Blick behalten.