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Wohnungspreise in Österreich steigen wieder deutlich

2025: Die Wohnungspreise in Österreich steigen wieder deutlich an!

Von Andreas Thaler, veröffentlicht am 17. November 2025 in Immobilienmarkt

Aktuelle Wohnungspreise 2025

Die österreichischen Wohnungspreise haben sich ab 2022 in einer Phase deutlicher Anpassungen befunden – ausgelöst durch steigende Zinsen, eine strengere Kreditvergabe (KIM-Verordnung) und eine spürbar geringere Nachfrage. Mittlerweile steigen die Wohnungspreise aber wieder in allen Teilbereichen an. Die Daten von Statistik Austria geben einen klaren Überblick über diese Entwicklung und zeigen sowohl die Korrektur als auch erste Stabilisierungstendenzen.

Immobilienpreisindex Österreich 2025 Q2 - Die Wohnungspreise steigen wieder - ATH Immobilien GmbH

Vom Höchststand 2022 zur Korrekturphase

Im 3. Quartal 2022 erreichten die Wohnungspreise in Österreich ihren Höchststand. Der Immobilienpreisindex verzeichnete:

  • 227,52 Punkte für bestehenden Wohnraum
  • 216,68 Punkte für neuen Wohnraum

Die darauf folgende Phase war geprägt von stark gestiegenen Finanzierungskosten und einer gleichzeitig eingeschränkten Kreditverfügbarkeit. Beides führte dazu, dass sich weniger Haushalte Wohnungskäufe leisten konnten – mit der Folge, dass die Preise ab Ende 2022 österreichweit sanken.

Tiefpunkt im 1. Quartal 2024

Im 1. Quartal 2024 war der Tiefpunkt erreicht. Besonders stark betroffen waren Bestandswohnungen, deren Preise österreichweit um mehr als 10 % unter die Werte des Jahres 2022 fielen. Dieser Trend setzt sich bei Bestandsobjekten bis heute fort: Sie liegen weiterhin deutlich unter dem damaligen Hochpunkt.

Beim Neubau zeigt sich jedoch ein anderes Bild. Trotz der stark gesunkenen Verkaufszahlen sind die Preise nicht gefallen – im Gegenteil: Der Indexwert für Neubauwohnungen liegt mit 220,98 mittlerweile wieder spürbar über dem Niveau vor der Krise.

Warum Neubaupreise höher bleiben – und was das bedeutet

Dass Neubaupreise gestiegen sind, obwohl weniger Wohnungen verkauft werden, hat klare strukturelle Gründe:

  • Grundstückspreise und Baukosten können nicht gesenkt werden, ohne dass Bauträger Verluste erleiden.
  • Der Baukostenindex Hochbau stieg von 122,7 im August 2022 auf aktuell 130,4.
  • 2022 waren Materialknappheit und Lieferkettenprobleme die Treiber; seither sind es vor allem gestiegene Löhne, die die Baukosten nach oben treiben.

Diese Kostenstruktur sorgt dafür, dass Neubaupreise trotz geringerer Nachfrage durchsetzbar bleiben. Das ist ein wesentlicher Stabilitätsfaktor für den Markt: Bauträger müssen – und können – ihre Projekte weiterhin zu höheren Preisen anbieten. Das spricht für eine grundlegende Preisstabilität, wenn auch auf niedrigerem Transaktionsniveau.

Rolle der Banken und aktuelle Liquiditätslage

Die Finanzierungssituation der Bauträger ist ein zentraler Aspekt des aktuellen Marktgeschehens. Viele österreichische Bauträger arbeiten traditionell mit variablen Krediten, deren Zinslast in den vergangenen Jahren stark gestiegen ist. Gleichzeitig sind die Verkäufe von Neubauwohnungen eingebrochen.

Um die Marktstabilität zu sichern, haben Banken in vielen Fällen:

  • Tilgungen ausgesetzt
  • und Bauträgern ermöglicht, vorerst nur Zinsen zu bedienen.

Diese Maßnahmen haben verhindert, dass es zu einer Welle von Insolvenzen kommt.

Ein Blick auf die Tiroler Firmendaten zeigt dennoch ein gemischtes Bild: Während Holding-Gesellschaften in den Bilanzen oft solide wirken, zeigen einzelne Projektgesellschaften deutlich schwächere Ergebnisse. Interne Haftungen sind nicht öffentlich einsehbar, wodurch das Gesamtrisiko schwer zu bewerten bleibt.

Positive Signale: günstigere Kreditzinsen und verbesserte Leistbarkeit

Ein wichtiger Stabilitätsfaktor ist die jüngste Entwicklung der Finanzierungskosten. Mittlerweile bewegen sich Hypothekarzinsen für Wohnungskäufe wieder im Bereich von rund 3 bis 3,5 %. Das verbessert gemeinsam mit steigenden Einkommen die Leistbarkeit von Wohnraum.

Diese beiden Effekte – niedrigere Zinsen und höhere Gehälter – bilden die Grundlage für eine allmähliche Erholung des Marktes.

Ausblick: langsamere, aber stabile Erholung

Auch wenn der Verkauf von Neubauwohnungen derzeit weiterhin schleppend verläuft, sprechen mehrere Faktoren dafür, dass der Markt in eine Phase der Stabilisierung und vorsichtigen Erholung eintritt:

  1. Neubaupreise sind trotz niedriger Transaktionszahlen stabil geblieben und liegen bereits wieder über dem Vorkrisenniveau.
  2. Hypothekarzinsen sind gesunken, was Käufer finanziell entlastet.
  3. Reallöhne steigen, wodurch sich Haushalte wieder leichter Eigentum leisten können.

Auch die KIM-Verordnung ist ausgelaufen. Nichtsdestotrotz haben Banken weiterhin recht strenge Kreditvergaberichtlinien einzuhalten. Daher sehen wir diesen Punkt eher neutral.

Wir gehen insgesamt davon aus, dass sich der Markt weiter stabilisiert – auch wenn es voraussichtlich noch etwa ein Jahr dauern wird, bis Neubauwohnungen wieder zügiger verkauft werden.

Risiken bestehen dann, wenn es dennoch zu größeren Insolvenzen von Projektgesellschaften kommt, da in diesem Fall zusätzliche Wohnungen und Entwicklungsgrundstücke auf den Markt gelangen könnten. Bei weiterhin verhaltener Nachfrage würde das das Bewertungsniveau belasten und indirekt auch die Bankbilanzen.

Fazit

Der österreichische Wohnungsmarkt hat den Tiefpunkt bereits seit längerem hinter sich gelassen. Die gesunkenen Kreditzinsen und höheren Einkommen unterstützen die Erholung. Insgesamt deutet vieles darauf hin, dass sich der Markt auf ein neues Gleichgewicht zubewegt – mit Chancen für Käufer wie auch für solide aufgestellte Bauträger.

Detaillierte Informationen zu Immobilienpreisen in Tirol finden Sie hier: https://www.ath-immobilien.com/immobilienpreise-in-tirol/

Andreas Thaler

Ing. Andreas Thaler, MA ist Gründer und Geschäftsführer der ATH Immobilien GmbH mit Sitz in Innsbruck.

Email: office@ath-immobilien.com

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